Fledermäuse verwenden zur Orientierung im Gelände und zur Jagd bei Nacht Ortungslaute. Dazu geben sie im für
Menschen unhörbaren Ultraschallbereich fortwährend Laute von sich. Anhand der zurückgeworfenen Schall-Echos können
Fledermäuse die Umgebung erfassen und ihre Beute ausmachen.
siehe auch:
Wie funktioniert Echolokation?
Die Echoortung der Fledermäuse
Zu Monitoringzwecken kann man die Rufe mit einem Ultraschallmikrofon erfassen und aufzeichnen. Die aufgezeichneten
Ortungslaute können mit gewissen Einschränkungen einzelnen Fledermausarten zugeordnet werden. Vorteil dieser Monitoring-Methode
ist die Möglichkeit der automatisierten Erfassung und Auswertung.
Da die Ortungslaute der einzelnen Spezies je nach Umgebung sehr variabel sind und sich zwischen Arten teilweise überlappen, können viele Rufe nicht eindeutig einer Art zugeordnet werden. Außerdem kann man über die Anzahl der erfassten Individuen keine Aussage machen, da eine einzige Fledermaus, die über dem Aufnahmegerät kreist, theoretisch sehr viele Aufnahmen auslösen kann.
Zur Auswertung werden die Aufnahmen einem von der Universität Edinburg entwickelten KI-Modell (batdetect2) zugeführt. Die KI erkennt die Ortungsrufe in den Aufnahmen und ordnet sie einer Fledermausart zu. Für die Güte der Aussage wird ein Wahrscheinlichkeitswert angegeben. Alle Zuordnungen mit einem zu geringen Wahrscheinlichkeitswert werden verworfen.
Anschließend wird die automatische Auswertung stichprobenartig manuell überprüft. Als Artnachweis werden Aufnahmen angesehen, die sämtliche Kriterien für einen Artnachweis nach Teil1 und Teil2 der Broschüre „Bestimmung von Fledermausrufaufnahmen und Kriterien für die Wertung von akustischen Artnachweisen“ des Bayrischen Landesamt für Umwelt erfüllen.
siehe auch:
Towards a General Approach for Bat Echolocation Detection and Classification
KI-Modell batdetect2
Alle Auswertungen sind über den Reiter “Monitoring” im Menü erreichbar.