Zur Vervollständigung der Instrumente fehlen nur noch die Stege. Sie werden zum Schluss nach der Lackierung des Korpus aufgeleimt.
Die Stege habe ich aus Zwetschgenholresten hergestellt. Das Holz für den Steg sollte möglichst hart und nicht zu schwer sein. Hartes Holz überträgt die Schwingung der Saiten gut auf den Korpus. Je leichter der Steg ist, desto weniger dämpfend wirkt er auf die Schwingung der Decke.
Der erste Schritt bei der Herstellung des Steges ist das Aussägen der Außenform mit der Laubsäge, gefolgt vom Fräsen der Nut für die Stegeinlage. Ich fräse die Nut mit etwas Untermaß und taste mich an das endgültige Maß mit dem Stemmeisen heran.
Dann bringe ich die die “Flügel” in Form. Dazu verwende ich Stech- und Schnitzbeitel und - wie im Bild zu sehen - ein Dremel-Tool.
Bei der Vorbereitung zum Aufleimen des Stegs ist besondere Sorgfalt gefragt. Passiert hier ein Fehler, ist der später nur sehr schwer zu korrigieren. Die Position muss genau ermittelt werden. Dazu wird die Decke mit Klebeband abgedeckt und die Position genau eingemessen und angezeichnet. Da der Steg üblicherweise nach der Lackierung aufgeleimt wird, muss der Lack auf der Klebefläche mit einer Zieklinge entfernt werden.
Damit der Steg nicht während der Leimung von der sorgsam ermittelten Position wegschwimmt, wird er während der Leim trocknet, mit Schrauben gesichert.
Hier wird ein weiterer Unterschied zwischen der Stahlsaiten- und der Nylonsaiten-Ukulele deutlich: Die Stahlsaiten werden im Steg mit Stegsteckern fixiert (Bild links). Nylosaiten hingegen werden an einem sogenannten Knüpfsteg festgeknotet (Bild rechts). Die Stegeinlagen, auf denen sie Saiten aufliegen, bestehen bei beiden Ukulelen aus Knochen.
Hier endet meine Baubeschreibung.
Vielleicht lohnt es sich ja, die Bilder der fertigen Ukulelen -
jetzt mit vielleicht etwas anderen Augen - vom Anfang des Bauberichts nocheinmal zu betrachten.
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